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TigerJython

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aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
TigerJython
Basisdaten

Erscheinungsjahr 2012
Aktuelle Version 2.40
(5. September 2024)
Betriebssystem Linux, Windows, MacOS
Programmier­sprache Scala, Java
Lizenz MPL 2.0
tigerjython.ch

TigerJython ist eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) für die Programmiersprache Python, die speziell für den Unterricht entwickelt wurde[1]. Die Software entstand im Umfeld der ETH Zürich und der TigerJython Group mit dem Ziel, eine für Unterrichtszwecke optimierte Lernumgebung bereitzustellen.

TigerJython umfasst für Lernende aufbereitete Fehlermeldungen sowie entwickelte Spracherweiterungen und didaktische Python-Module[2]. Neben der Desktop-Version gibt es browserbasierte Varianten, die verschiedene Python-Versionen unterstützen und ohne Installation verwendet werden können[3].

Entwicklungsgeschichte

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Die Entwicklung von TigerJython begann 2012 durch Tobias Kohn mit dem Ziel, eine für den Unterricht geignete Lernumgebung auf Basis von Jython zu schaffen, die Programmieren in Python in einer Java-Umgebung ermöglicht[1]. 2015 gründeten Tobias Kohn, Aegidius Plüss und Jarka Arnold die TigerJython Group, um die Software koordiniert weiterzuentwickeln[2]. Ab 2020 wurde an der ETH Zürich die browserbasierte Version WebTigerJython entwickelt, die ohne Installation auskommt und auf portablen Geräten wie Notebooks oder Tablets nutzbar ist[4].

Der Name „TigerJython“ bezieht sich auf die Kombination der Programmiersprache Python mit einer Java-Umgebung und verweist symbolisch auf die Tigerpython, die auf der Insel Java lebt[2].

Versionen und Unterschiede

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Sowohl TigerJython als auch die browserbasierte Version WebTigerJython basieren auf Python 2[4]. Die neueste Entwicklung, WebTigerPython, verwendet Python 3 und verzichtet wie WebTigerJython auf eine Java-Abhängigkeit[3]. Stattessen nutzt WebTigerPython Pyodide, um CPython-Module direkt im Browser auszuführen[2].

Didaktischer Fokus

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Ein zentrales Ziel von TigerJython ist es, das Programmierenlernen durch verständliche und didaktisch aufbereitete Fehlermeldungen zu erleichtern[1]. Zur Unterstützung wurden didaktische Python-Module wie gturtle und gamegrid sowie Spracherweiterungen, beispielsweise das repeat-Keyword, implementiert[2].

Verwendung und Verbreitung

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TigerJython wird international eingesetzt, unter anderem in Projekten wie „Jython Music“[2] und dem „Weka“-Projekt der University of Waikato. In der Schweiz nutzen die Schulbuchreihen „einfach INFORMATIK“ sowie „Grundlagen der Informatik für Schweizer Maturitätsschulen“ von Klett TigerJython als Lernumgebung[5].

Einzelnachweise

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  1. a b c Tobias Kohn: Teaching Python Programming to Novices: Addressing Misconceptions and Creating a Development Environment. 2017, doi:10.3929/ethz-a-010871088 (handle.net [abgerufen am 15. Oktober 2025] ETH Zurich).
  2. a b c d e f Dennis Komm: Programmierunterricht made in Switzerland – Die Geschichte von WebTigerPython. Abgerufen am 15. Oktober 2025.
  3. a b Clemens Bachmann, Alexandra Maximova, Tobias Kohn, Dennis Komm: WebTigerPython – A Low-Floor High-Ceiling Python IDE for the Browser. 2024, abgerufen am 15. Oktober 2025.
  4. a b Nicole Trachsler: WebTigerJython – A Browser-based Programming IDE for Education. 2017, doi:10.3929/ethz-b-000338593 (handle.net [abgerufen am 15. Oktober 2025] ETH Zurich).
  5. Kletts TigerJython-Informationsseite. Abgerufen am 15. Oktober 2025.